"Der Zufall geht Wege, da kommt die Absicht gar nicht hin"
Damals, es klingt so, als wären es 50 Jahre her, aber es geschah alles in 2012... Das Jahr, das mich zu dem machte was ich heute bin.
In meiner Kindheit war nicht immer alles schön. Früh starben meine Eltern...damals in 2002 mein Vater mit 49 Jahren... Damals in 2006 meine Mutter mit 46 Jahren. Ich denke das hat mir gezeigt wie wichtig es ist anderen Menschen eine Freude zu machen, anderen Menschen, Senioren und Kindern, ein Lächeln zu Schenken. Ein wenig Zeit.
Meine Zeit ist begrenzt, aber so ist es auch mit deiner! Und aus dem Grunde sollten wir nicht vergessen täglich einmal gelacht zu haben, auch wenn das Leben mal nicht so spielt wie wir es wollen. (Wir kennen es doch alle. Egal ob Mann oder Frau, dick oder dünn, arm oder reich)
In 2012 wurde dann bei mir Borreliose diagnostiziert, eine Krankheit welche durch u.a Zecken übertragen werden kann. Eine Krankheit welche mich längere Zeit im Griff hatte. Eine Krankheit welcher ich den Kampf angesagt habe damals.
2013 kam dann die Diagnose Neuroborreliose, dies ist eine weitere Stufe der Borreliose, denn die Borrelien haben sich bis ins Nervensystem gekämpft und haben sich u.a im Nervenwasser (Liquor) abgesetzt. Ab dem Moment, so sagte mir es der Arzt damals, wurden meine Kniegelenke angegriffen und musste ich aufgrund von zweiten Grads Knorpelschäden in den Kniescheibe operiert werden. Nebenbei war noch der Innenmeniskus gerissen und das Kreuzband kaputt. Aber durch die OP konnte ich zumindest wieder halbwegs schmerzfrei laufen.
Als ich dann irgendwann zum Amtsarzt musste von meiner Krankenkasse, habe ich erfahren das ich auch noch eine Muskelmyopathie habe (Muskelschwund), allerdings, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, nur in den Beinen. Anfangs war es nur ein Verdacht, ein Verdacht, weil meine Beine immer dünner wurden. Ende 2014, so meine ich zumindest, wurde eine Biopsie durchgeführt. Diese Biopsie brachte Gewissheit darüber das ich tatsächlich unter Muskelschwund in den Beinen leide. Ob sich das irgendwann auf meine anderen Muskeln ausbreitet? Ich weiß es bis heute nicht, da ich mich nicht weiter habe untersuchen lassen. Natürlich habe ich oft an Aufgeben gedacht, aber ich habe es nicht getan. Habe irgendwie versucht weiterzumachen, weiterzuleben.
"Damals" wurde mir empfohlen eine Wohnung im Erdgeschoss zu suchen, da ich nicht mehr lange laufen werden kann. HAHA, mittlerweile ist es 2022 und ich laufe immer noch. Besser noch: Ich Tanze!
Ich bin nach der Diagnose immer Laufen und Joggen gegangen. Ob das letztendlich ausschlaggebend war? Nein, ich glaube eher das es eine Kopfsache ist. Ich habe es nie an mich herangelassen, habe weitergemacht, aber dazu in dem nächsten Abschnitt 😉
Was habe ich ab 2013 alles gemacht?
Ich habe nicht immer den Clown gespielt. Ich bin damals als "Nikolaus" eingestiegen, habe mich dann ins Seniorenheim gesetzt und den Menschen dort Geschichten vorgelesen, als Samson, Till Eulenspiegel, Ernie und Bert... Ich habe anderen eine Freude gemacht, da es mich hat anders denken lassen. Es hat mir gezeigt das es immer etwas schlimmeres gibt. Als dann in 2014 die Karnevalszeit kam, wurde ich mehrfach gefragt ob ich auch den Clown spielen könnte, da ich doch so lustig wäre. Ich wäre nicht ich, wenn ich es nicht versucht hätte.
Insgeheim habe ich den Clown nicht gespielt, sondern gelebt. Vom Elektriker zum Clown... So schnell kann es gehen.
Nun stehe ich auf großen Bühnen, trete vor 500 bis 2000 Leuten auf, habe mich weiterentwickelt, habe mich durchgekämpft, habe mich bewiesen. Habe meine Passion gefunden.
Was ich hiermit sagen möchte? Gib nicht auf, auch wenn es manchmal sehr, sehr schwer ist!
Ich wünsche den Kranken gute Besserung, den traurigen ein Lächeln, den gestressten etwas Ruhe, und allen einen schönen Tag.
Euer Clown Pepe 😙